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Sigi Grabner

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SIGI BEREIT FUER 2009/10

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by FIS

„Ich freue mich aufs Snowboarden, bin richtig heiß darauf.“ Snowboarden kann Österreichs erfolgreichster Racer. Körperlich fit ist er auch. Auf sein selbstentwickeltes Material vertraut er. Mit voller Motivation und heiß auf die Duelle, startet Sigi Grabner am Freitag, 9. Oktober 2009, in seine 16. internationale Wettkampf-Saison: SNOWWORLD LANDGRAAF, NL: Freitag, 9.10.2009, 11 – 13 Uhr Qualifikation, 17 – 19 Uhr Finale Parallell Slalom. Hier ist Sigi Grabner, Snowboard Weltcup Gesamt und Disziplinensieger im Interview vor dem WeltCup Auftakt:

WARM ANZIEHEN

Traditionell eröffnen die Racer ihre Snowboard Saison Anfang Oktober in der Halle im holländischen Landgraaf. Als Gesamtsieger des Weltcups und als Sieger des Parallel-Disziplinen Weltcups 2008/2009 gehst Du am Freitag, 9.10.2009, mit dem farbigen Trikot in Landgraaf an den Start. Was bedeutet das für Dich?

Sigi Grabner: „Auf alle Fälle gibt es Selbstvertrauen. Ich hatte letztes Jahr eine gute Saison und mein großes Ziel, den Sieg im Gesamtweltcup, erreicht. Aber morgen fängt jeder wieder bei 0 an, der Weltcup beginnt von Neuem und da freue ich mich schon darauf.“

Was ist das Besondere an dem Event in Landgraaf?

Sigi: „Es ist schön, wieder all die Fahrer zu sehen aus den verschiedenen Ländern. Was gibt’s Neues, sind noch alle dabei, und: wer ist wieder zurück? Heuer sind zum Beispiel Mathieu Bozzetto und Philipp Schoch wieder dabei, beide wollen es noch mal wissen.“

Abgesehen von der Freude, die Kollegen und Freunde wieder zu treffen, findest Du es gut, dass der Hallenevent stattfindet?

Sigi: „Gut oder schlecht – so ist das hier nicht zu bewerten. Ich sage, es ist speziell.“

Inwiefern ist der Auftakt in Landgraaf anders?

Sigi: „Schon allein, dass es keine frische Luft gibt, kein Panorama. Es ist alles sehr klinisch in der Halle. Und dann diese aggressive Kälte. Die minus 10-12°C kommen einem ärger vor. Nach 2 Stunden müssen wir alle raus – bis auf die Russen, die belächeln uns, denn sie sind generell an andere Temperaturen gewöhnt.“

Um sich auf die künstliche Schneewelt einzustimmen sind die Teams früh angereist. Auch Du als Mensch der Natur musst Dich erst eingewöhnen.

Sigi: „Es ist schon ein wenig eigen. Gestern haben wir von 8 bis 10 Uhr in der eiskalten Halle trainiert, meine Zehen waren gefroren. Danach bin ich draußen im T-Shirt bei regnerischen, aber warmen 24°C zum Joggen gewesen.“

Bei diesem Temperaturwechsel kann man sich leicht eine Erkältung holen. Nach 6 Jahren in Folge in der holländischen Halle hast Du bestimmt Verhaltenstricks.

Sigi: „Man muss wirklich aufpassen, nicht zu früh zu viel anzuziehen, sonst schwitzt man wie ein Wahnsinniger, kaum gelangt man in die Halle, wird der Schweiß kalt und man friert. Also ich ziehe immer erst im letzten Moment, wenn ich schon in der Halle bin, mein Snowboard Outfit an.“

SPUR ZUM SIEG FINDEN

Zurück zum Sportlichen: bringt es was, dass in der Winterpräparation Anfang Oktober ein Wettkampf stattfindet, der später auch ausschlaggebend sein kann für den Punktestand im Gesamtweltcup?

Sigi: „Dieses Rennen zählt ebenso zum Weltcup wie die restlichen 9. Es ist zwar ein Vorab-Rennen, denn bis zum wirklichen Winterstart mit den Weltcups in Italien und USA im Dezember sind es noch 2 Monate. Andererseits ist es ein guter Test: wie bin ich drauf, habe ich gut trainiert, was muss eventuell geändert werden. Und es lockert die Vorbereitungsphase ein wenig auf.“

Du kennst die Piste in Landgraaf gut, hast hier bereits gewonnen und Stockerlplätze belegt. Auf was ist zu achten?

Sigi: „Das Anspruchsvolle ist, den Speed zu übersetzen auf dieser flachen Piste. Ich habe in der Halle meistens ein gutes Gefühl. Wenn man in die Spur kommt, dann passt es. Und das war in den letzten Jahren eigentlich immer der Fall.“ SCHNEELOS VORBEREITEN

Du bereitest Dich großteils individuell vor, unter anderem im Red Bull Trainingszentrum. Hätte vor 10 Jahren bereits ein solches Zentrum existiert, hättest Du es genauso viel genutzt und zu schätzen gewusst?

Sigi „Jedes Alter im Sport braucht seine individuelle Trainingsplanung. Ich hätte vor 10 Jahren nicht so trainiert, wie ich es heute gerne tue. Umgekehrt wollte ich heute gar nicht mehr so trainieren wie vor 10 Jahren. Mit der Zeit kommen verschiedene Dinge zum Haupt-Job Snowboarden dazu und so muss man einiges anpassen und optimieren. Effektivität ist unbedingt angesagt. Im Red Bull Trainingszentrum in Thalgau habe ich die Möglichkeit, mit Experten mein perfekt auf mich abgestimmtes Training durchzuführen.“

Der Höhepunkt der Saison ist Ende Februar. Spielt das auch mit in die Umstellung hinein, im Vorfeld nur Off-Snow Training zu absolvieren?

Sigi: „Klar. Doch generell wird die Situation auf den Gletschern immer schlechter: es ist wenig Platz, dafür viel Andrang, richtig ungemütlich. Beim Freifahren ist enormer Verkehr, was auch gefährlich sein kann. All das wollte ich mir heuer ersparen und habe mich für ein effektives anderes Training entschieden.“

Seit wann stehst Du auf dem Board?

Sigi: „Ich hatte am Mittwoch hier in Holland meinen ersten Trainingstag im Schnee.“

BEWUSST UND EFFEKTIV RENNEN FAHREN

Nach Deiner erfolgreichen letzten Saison hast Du im Frühjahr und Sommer 2009 viel zu tun gehabt für Deine SG Snowboards by Sigi Grabner und für das SG Pro Team, Du hast eine Charity Bike-Tour für Wings for Life durch Spanien bis ans Ende der Welt unternommen und etliche Promotion und Filmtermine wahrgenommen. Immer auf Achse, immer aktiv – hast Du Dich auch erholt, etwas Urlaub gemacht?

Sigi: „Ich war wieder lange Zeit zuhause in Andorra, wo ich immer perfekt abschalten kann, ohne dabei meine Vorbereitungen zu vernachlässigen. Eine wichtige Saison wie die kommende braucht in allen Belangen eine umfassende und gute Vorbereitung. Da ist man zwangsläufig viel unterwegs, aber das gefällt mir nach wie vor sehr.“

Und nun steht Deine 16. Saison vor der Tür. Du hast alles erreicht, was man im Weltcup Circuit erreichen kann. Freust Du Dich auf die Rennen?

Sigi: „Ich merke, dass ich jedes Jahr die ganze Sache mit dem Rennlauf bewusster und mit noch mehr Freude in Angriff nehme. Ich arbeite auf die Ziele in den Rennen bewusster und effektiver hin. Das macht mir viel Spaß, und ich freue mich schon auf den Winter mit den Rennen und dem Reisen.“

 
PERFEKTE SHOW

Heuer finden genau zwei Parallel-Slaloms statt, nämlich einer morgen in Landgraaf in der SNOWWORLD und einer in der russischen Hauptstadt Moskau im März 2010. Wird der PSL in den Olympia Saison gegenüber dem PGS, der schnelleren Alpin Disziplin, vernachlässigt?

Sigi: „Ja, schon, aber nicht nur im olympischen Winter. Es müsste viel mehr Parallel-Slaloms geben, vor allem in bzw. in der Nähe von Städten. Der Parallel-Slalom ist der perfekte Show-Event, super für Zuschauer, sehr interessant.“

Dann wünschen wir dir für Freitag alles Gute und ein zahlreiches Publikum, das begeistert wird von Euch Racern!