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Sigi Grabner

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STURMFAHRT BIS FINIS TERRE

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Santiago de Compostela

Sigi Storm Rider – Unterwegs für WingsForLife 

Tag 7: Lugo – Santiago de Compostela – Finis Terre, Strecke: 197km, Zeit: 8h50, 680 HM, 8° -12° Tagestemperatur, Gesamtstand: 1259km/Euro

Während der ganzen Nacht tobte ein Sturm in Galizien, aber ich wollte heute zumindest die 80km bis Santiago de Compostela weiterfahren. «Normaler weise» quartiert man sich bei so einem Wetter in ein  ****Hotel ein, geniesst dort den Wellnessbereich und wartet ab, bis die Sturmfront vorbei ist… Aber das geht bei meiner Tour nicht! Wenn ich an Wings for Life denke und an die Sache für die ich unterwegs bin, dann ist das im Moment eine starke Motivation für mich. Angesichts von Menschen im Rollstuhl, was kann ein Sturm da für ein Problem sein? 

zu touristisch für mich

Ich fahre weiter! Der Sturm ist zwar ein starker Gegner für einen Strassenradfahrer, aber starke Gegner mag ich ja….Es regnet die ganze Strecke, dauernd starke Böen, und es ist echt kalt. Die Region liegt im Atlantik Klima, es ist grün+üppig wie im Urwald, hier wächst einfach alles! Du siehst Zitronen- und Orangenbäume in den Gärten, überall Palmen, es ist eine reiche Gegend mit schönen Häusern und vielen Menschen, weit bevölkerter als das karge Hinterland in dem ich die letzten Tage unterwegs war.

Und dann erreiche ich Santiago de Compostela, den bekanntesten Wallfahrtsort Europas seit dem Mittelalter! Die Kathedrale ist beeindruckend, vor allem die Stimmung ringsherum und die Menschen –  hier siehst du Leute von der ganzen Welt, Pilger zu Fuss oder mit dem Fahrrad, sie kommen aus jedem Land Europas, aus Japan, Südafrika, den USA, Australien, unglaublich! Ich zünde für Karine Ruby eine Kerze an und auch für alle Sportler «dass wir immer sicher und gesund zurückkommen»… 

Letztlich ist es mir aber doch zu touristisch in Santiago, ich bin das nicht mehr gewohnt nach den drei Tagen in der Einöde. Ich kaufe mir Mengen von Schokolade in einer «chocolate factory» und esse gleich zwei Tafeln auf einmal weg. Spaniens Schokolade, ein Geheimtipp!

immer eine Sünde wert

Spät am Abend komme ich dann noch bis ans Ende der Welt! Der Name stammt von den Römern «Finis terrae» und hier ist wirklich der A** der Welt.. Es ist finster, es stürmt, und wir sind 3 Touristen auf der ganzen Halbinsel, ansonsten weit und breit nichts. Der Senor vom Hotel erzählt mir zwar, dass ‚en alta temporada‘ (Juli-August) die Hölle los sei, aber derweil habe ich das Hotel und das gute Restaurant am Hafen noch für mich allein. Und um Mitternacht esse ich am Ende der Welt Merluzza con patates, ganz ausgezeichnet!

Fotos von Finis Terre kommen morgen, heute war es einfach schon zu spät.