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Sigi Grabner

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SAFRANRISOTTO UND BOHNENTORTILLAS

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Waschtag

Berge in Wolken und saukalt

Tag 5: Cistierna – Bonar – La Robla – Vegarienza – Villablino (Provinz Kastilien-Leon), 132 km, 1180 HM, 5h25min, Temperatur 7-14° eher frisch! Gesamtkonto: 921 km/Euro

Heute war es nicht so toll fuer Radfahrer. Kalt, es gab Böen und immer wieder Regenschauer, und ich war in einem wilden Bergland unterwegs, wo die hoechsten Sierras rundum ca 2000m hoch sind. Aber ich sehe sie nicht, weil die Wolken so tief haengen. Ich bin auch heute frueher abgestiegen und bleibe in Villablino, dem letzten Ort der noch auf der Südseite des Kantabrischen Gebirges liegt. Hoffentlich wird morgen das Wetter besser, da will ich den Sprung über die Berge machen und nach Lugo weiterfahren. Bevor ich noch einmal in einer menschenleeren Gegend 50 km weit Zimmer suche wie vorgestern, bleibe ich lieber hier! Das Hotel ist eher karg, aber es ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit weit und breit.

Es gibt eine deftige kantabrische Mahlzeit: Schafskäse, dicke Gemüsesuppe, etwas das sie  Bomba de Arroz nennen (flüssiges Safranrisotto) und Bohnentortillas. Ich sage aber nein danke zu den fetten Würsten die mir der Cheffe abietet und die eine typische regionale Spezialität sein sollen. Ist nicht so meines. Lieber noch mehr Bohnentortillas!

Ich bin der einzige Nichtspanier in der ganzen Gegend scheint mir. Im Hostal sowieso, aber auch auf der ganzen Strecke unterwegs habe ich seit zwei Tagen auch nur Autos aus der hiesigen Region Castilia/Leon gesehen. Touristen sind hier sowieso keine, die sind alle weiter unten im Süden auf der Pilgerstrasse unterwegs.

Es ist eine einsame Gegend, wo sich nie ein Fremder herverirt scheint es. Steinhäuser, Stenbrücken Steinkirchen, da und dort eine Burg. Ein einziger Radfahrer im Rollstuhl kommt mir bei La Robla entgegen, und auch da nicken wir uns nur freundlich zu ohne ein Wort zu wechseln.

Ich radle durch kleine nette Ortschaften, wo die Leute auf der Strasse sitzen und schauen wer vorbeikommt – wenn einer vorbeikommt. Sogar im ersten Stocke schauen sie aus den Fenstern, sitzen nur und schauen den ganzen Tag. Ich bin das Hauptprogramm des Tages. Manche winken mir.

Einmal muss ich vom Rad, als eine Herde Schafe dahingetrieben wird, ich sehe sehr häufig Hirten mit ihren Herden und riesigen spanischen Schaeferhunden. Auffallend viele Vögel kreisen am Himmel, herrliche Milane sind dabei, auch Geier sehe ich – und haufenweise Störche. Sie sitzen in den Nestern auf den Häusern oder suchen in den Wiesen nach Fröschen.

Ich finde das nett.